Wir brauchen das Ehrenamt - Neujahrsempfang im Zinkhütter Hof

Dr. Tim Grüttemeier und Regierungspräsidentin Gisela Walsken zeichnen Ehrenamtler aus. Foto: Jürgen Lange
Dr. Tim Grüttemeier und Regierungspräsidentin Gisela Walsken zeichnen Ehrenamtler aus. Foto: Jürgen Lange

Ein besseres Symbol an diesem Abend konnte es nicht geben. Regierungspräsidentin Gisela Walsken hockte sich neben den Stuhl von Anna Wobedo, um der Seniorin für ihr ehrenamtliches Engagement in Werth zu danken und dieses mit einer Ehrenamtskarte zu würdigen. Anne Wobedo war eine von vier Damen aus dem Bereich der Pfarrei St. Josef, denen diese Ehrung zuteil wird.

Die Mitarbeit in der Caritas, die Organisation von Seniorentreffen, Kranken- und Geburtstagsbesuchen und Haussammlungen haben diese engagierten Mitbürger über viele Jahre geleistet und leisten sie immer noch, so gut es die Gesundheit zulässt. So konnte an der Ehrung beim Neujahrsempfang der Kupferstadt zwar nicht jeder der beispielhaft 25 ehrenamtlich Engagierten aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen teilnehmen, aber ihnen allen galten nicht nur anerkennende Worte von Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier, von der Ehrenamtsbeauftragen Hildegard Nießen und von Regierungspräsidentin Gisela Walsken, die gemeinsam die aktiven Stolberger mit Blumen und Ehrenamtskarte auszeichneten, sondern auch ein warmer und lang anhaltender Applaus des Publikums.

Nicht nur die Regierungspräsidentin merkte an, dass dieser Neujahrsempfang wohl zu den bestbesuchten in der Kupferstadt zählt; begründet wurde diese Tradition übrigens Anfang der 1990er Jahre durch den ehrenamtlichen Bürgermeister Wolfgang Hennig. Bereits bei der Ankunft wiesen Schlangen bei der Parkplatzsuche und vor dem Eingang ins Museum auf die außergewöhnliche Resonanz hin. Dort begrüßten Bürgermeister Grüttemeier mit Gattin Nina sowie die beiden Stellvertreter Karina Wahlen und Patrick Haas die Gäste persönlich, bevor der Spielmannszug der Stolberger Feuerwehr zur Eröffnung wie auch im Verlauf des Abends eindrucksvoll unter Beweis stellte, warum er sich die Auszeichnung als bester Spielmannszug Deutschlands abholen durfte. Insbesondere mit dem von J.J. Nellestijn komponierten Stück „Funny Sticks“ versetzten fünf Schlagzeuger des Spielmannszugs das Publikum in Verzückung, als Schlagstöcke und Trommelfell nicht nur des eigenen Schlagzeugs, sondern auch das des Nachbarn rhythmisch geschlagen wurden. Darüber sprachen die Gäste auch noch beim anschließenden Umtrunk respektvoll.

„Nicht dem Terror beugen“

Doch zuvor war es an der Reihe des Bürgermeisters, zahlreiche Vertreter ehrenamtlichen Engagements und Repräsentanten (wie die beiden Landtagsabgeordneten Axel Wirtz und Stefan Kämmerling, den stellvertretenden Städteregionsrat Axel Hartmann und Ortsbürgermeister Frank Siewering aus der Partnerstadt im Harz) zu begrüßen und mit dem Ehrenamt als rotem Faden einen Rück- und Ausblick zu geben. Dem voran stand mit Verweis auf die Anschläge in Paris das mit großem Applaus bedachte Bekenntnis, „dass wir uns nicht der Provokation von Terroristen beugen werden“.

Wehebachtalsperre mit Rekordtief, Hochwasser, Fußballweltmeisterschaft und der Bau neuer Kunstrasenplätze, Brauchtumspflege, Wirtschaftsförderung, Sponsoring und die Bürgerstiftung (sie organisiert für den 26. Februar ein Benefizkonzert mit dem Landespolizeiorchester zugunsten des Sozialdienstes katholischer Frauen) waren Themen, die Grüttemeier kurz streifte, um hervorzuheben: „Viele Menschen machen sich über das Jahr hinweg um unsere Heimatstadt verdient, und gerne würde ich sie alle namentlich erwähnen“, wozu aber die Zeit nicht reichte. „Ohne ehrenamtliches Engagement kann eine Stadt nicht funktionieren“, sagte er und sprach auch den Rahmen dafür an.

Weitere Förderung in Aussicht

Denn die Stadt werde nun aufgewertet, und es würden neue Impulse zur Entwicklung des Einzelhandelsstandortes gesetzt. Ein Punkt, bei dem Andrea und Fred Pfennings als Investoren in das geschlossene Victor-Kaufhaus mit einem besonders warmen Applaus bedacht wurden. Der besondere Dank des Bürgermeisters galt der Regierungspräsidentin „für Ihre große Unterstützung, und ich freue mich schon auf die Übergabe weiterer Förderbescheide.“ Die Bezirksregierung habe die Kupferstadt im Auge, versicherte Gisela Walsken und ließ schon mal durchblicken, dass „noch ein wenig mehr drin ist“. Wobei auch die schwierige finanzielle Lage im Blick bleibe.

„Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“, zitierte Walsken den Philosophen Perikles. Heute wie vor 2500 Jahren im antiken Athen gelte, dass das Wohlergehen einer Gemeinschaft eines verantwortungsvollen und gemeinwohlorientierten Handels bedürfe. „Die ehrenamtliche Tätigkeit ist das Fundament für ein intaktes Gemeinwesen“, unterstrich Walsken.


Engagement ist unverzichtbar

Egal in welchem Bereich – „bürgerschaftliches Engagement ist unverzichtbar“. Rund fünf Millionen Menschen im Land sind ehrenamtlich aktiv. Dank verschaffe ihnen die unmittelbare Rückmeldung, Gutes getan zu haben. Das Land fördere dieses Engagement unter anderem durch die Ehrenamtskarte, bei der Stolberg als 184. Stadt im Land beteiligt ist, und die Vergünstigungen bei Kooperationspartnern und öffentlichen Einrichtungen bietet. Da führten die 25 Prozent Ermäßigung auf Spaghettieis in einer Stolberger Eisdiele auch die Regierungspräsidentin „in Versuchung“, schmunzelte Walsken und hob hervor, dass die Kupferstadt mit der Einführung des neuen Ehrenamtspreises – für den in diesem Jahr erstmals Vorschläge unterbreitet werden können – nun regelmäßig auf Vorbilder aufmerksam mache. Eine gute Idee, befand Walsken. Denn ganz im Sinne Perikles‘ „sollten wir dieses ehrenamtliche Engagement nicht als selbstverständlich hinnehmen, sondern ihm die gebotene Anerkennung zollen“.

Und das taten dann die Regierungspräsidentin, der Bürgermeister und die Ehrenamtsbeauftragte beispielhaft: „Sie und alle Ehren­amtler sind der Schatz unserer Stadt“, würdigte Hildegard Nie­ßen. Dem kann man wohl nichts mehr hinzufügen.

25 neue Inhaber einer Ehrenamtskarte

Mit Vergünstigungen würdigt die Ehrenamtskarte langjähriges Engagement. Auf 131 Karteninhaber in Stolberg zeigt die Anzahl mit folgenden neuen Ehrenamtlern:

Aus dem kirchlichen Bereich Bernd Stickeler, José Kochs und Margret Gussen (St. Lucia), Barbara Clemens, Inge Bettendorf, Heinz-Joachim Bettendorf, Gisela Nobis-Dimde, Michael Schulden, Lutz Claer und Gerd Düppengießer (St. Franziskus), Anna Wobedo, Anne Radermacher, Elisabeth Krieger und Maria Harbich (St. Josef Werth).

Für Kinder- und Jugendarbeit Nicole Schweitzer, Herbert Baldrian (Alte Schule Venwegen) und Vanessa Derichs (Suni).

Aus dem sportlichen Bereich Brigitte Radermacher, Arndt Baars, Horst Zimmermann (ATV Atsch, IG Atscher Vereine), Dieter Jollet und Siegfried Matheis (SV Breinig), Michael Busch (DJK Roland).

Vielfältig aktiv in den Bereichen Schule und Soziales sind Marita von Rüden (Gutenbergschule) und Peter Mensger (Kolpingfamilie).


 

 




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