Gleiche Arbeit, gleicher Lohn?

v.l Edith Nolden (Vorsitzende der FU), Dr. Marion Gierden-Jülich und Bürgermeisterkandidat Dr. Tim Grüttemeier
v.l Edith Nolden (Vorsitzende der FU), Dr. Marion Gierden-Jülich und Bürgermeisterkandidat Dr. Tim Grüttemeier

Die Gründe von damals sind längst hinfällig – Vortrag von Dr. Marion Gierden-Jülich

 

Stolberg. Es sollte selbstverständlich sein: „Gleiche Arbeit, gleicher Lohn“, da sind sich Frauen und Männer mittlerweile einig. Doch die Realität sieht immer noch anders aus: „Immer noch verdienen Frauen gut 22 Prozent weniger als Männer bei gleicher Arbeit. Der 21. März markiert, dass Frauen drei Monate länger arbeiten müssen, um das Gleiche zu verdienen wie ihre männlichen Zeitgenossen in einem Jahr“, stellte die Referentin, Dr. Marion Gierden-Jülich, fest. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Edith Nolden, hatte zum Themenabend, „Gleiche Arbeit, gleicher Lohn?“, in das Romantik Parkhotel am Hammerberg eingeladen.

 

Seit Jahren bekommen Frauen etwa 22 Prozent weniger Lohn als Männer. Deutschland gehört damit zu den Schlusslichtern in der EU. An das Manko erinnert der eingeführte „Equal Pay Day“. Bereits vor 30 Jahren sei diese große Ungleichheit festgestellt worden. Damals versuchte man diesen Nachteil mit mangelnder Qualifikation der Frauen oder mit den Tätigkeiten in den sogenannten leichten Lohngruppen zu entschuldigen. Diese Argumente seien heute natürlich hinfällig. Oft sei heute das Gegenteil der Fall, so die frühere Staatssekretärin im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration.

 

Familienpause

als Karriereknick

 

Viele Frauen könnten heute eine bessere Qualifikation vorweisen und würden trotzdem schlechter bezahlt, als ihre männlichen Kollegen. Die Gründe sind analysiert. Frauen finde man nach wie vor in den Teilzeitjobs und den typisch geschlechtsspezifischen Berufen. Bei gerade einmal 20 Prozent liege der weibliche Anteil in Männerberufen. Männerdominierende Branchen zahlten höhere Löhne.

 

„Vor allem aber finden Frauen nach einer Familienpause oft nicht in die Vollzeitbeschäftigung zurück. Das größte Problem besteht immer noch darin, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen“, so die Referentin. Obwohl in den größeren Unternehmen langsam ein Umdenken stattfinde, was sich beispielsweise in den betriebseigenen Kindergärten widerspiegele, sei die Durchlässigkeit in die höheren Führungsebenen stets schwierig.

 

Tatsächlich sei heute festzustellen, dass die Lohnschere zwischen Frauen und Männern bei den bis 30-Jährigen nicht auseinander geht. Bei den nachfolgenden Altersgruppen jedoch, drifte die Lohnschere, bedingt durch die Familienpause, wieder auseinander. Dies bliebe dann bis zum Rentenalter bestehen. Alle Anwesenden waren sich einig, dass dies nicht zu Deutschland passe. Die Frauen-Union fordert neue Strategien. Unter anderem mehr Transparenz in der Personalentwicklung, ein weiterer Ausbau der U3 Kindergartenplätze, Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeitarbeit.y

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